Femizide - Wir müssen mehr tun als den Begriff bekannt machen

Das BKA registrierte 2023 938 versuchte Tötungen an Frauen. 360 davon endeten tödlich, was eine Verdreifachung im Vergleich zu 2022 darstellt, wo diese Zahl noch bei 133 lag. Damit stirbt in Deutschland fast jeden Tag eine Frau durch ihren (Ex-)Partner – Femizide nehmen zu und der Schutz bleibt unzureichend. Gewalt gegen Frauen ist keine Randerscheinung. Sie ist Realität – jeden Tag. Gewalt-Expert:innen der Bundeszentrale bpb betonen: Femizide sind der gewaltsame Höhepunkt häuslicher Gewalt, häufig bereits angekündigt durch digitale Gewalt, Stalking oder sexualisierte Angriffe.

Doch diese Morde sind verhinderbar: Die neue Broschüre „Femizide verhindern“ des bff (Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe) zeigt eindrücklich, wie durch institutionelle Zusammenarbeit, qualifiziertes Fallmanagement und frühzeitige Gefährdungseinschätzung Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen und ggf. ihrer Kinder getroffen werden können. Die Broschüre dokumentiert echte Fälle / Hochrisikofälle aus der Praxis von Fachberatungsstellen und zeigt: Gewalt eskaliert nicht plötzlich, sie kündigt sich an. Und sie kann gestoppt werden.

Zur Broschüre des bff

„Man(n) tötet nicht aus Liebe, Mann tötet aus Besitzanspruch, aus gekränktem Stolz, aus Hass, aus Wut, aus Neid.“ – Christina Clemm (Rechtsanwältin und Autorin)

Zum Weiterlesen:

Deutsches Institut für Menschenrechte – Lebensgefahr „Frausein“

Deutschlandfunk-Feature „Femizide: Warum Gewalt gegen Frauen so schwer zu bekämpfen ist“